6. Jugendparlamentssitzung – 5. Dezember 2020
Am 5. Dezember 2020 findet die 6. Jugendparlamentssitzung statt. An der Jugendparlamentssitzung hast du die Gelegenheit, dich mit anderen politikinteressierten Jugendlichen zu aktuellen politischen Themen auszutauschen. Während eines Tages erarbeitest du in einer Gruppe mit anderen Jugendlichen eine Forderung, stellst diese in der Plenarsitzung vor und diskutierst über die Forderungen anderer Gruppen. An der Jugendparlamentssitzung kann jede und jeder Jugendliche im Alter von 12 bis 21 Jahren mit Wohnsitz im Kanton Zürich teilnehmen und so direkt Einfluss auf die Zürcher Politik nehmen.
Bitte beachte, dass aufgrund der aktuellen Lage die Jugendparlamentssitzung nicht wie gehabt im Rathaus durchgeführt werden kann. Die Sitzung wird Online stattfinden. Wir bitten um Verständnis.
Themenvorschläge
Achtung: Nicht alle Themen werden mit Sicherheit behandelt. Wie viele und welche behandelt werden ist abhängig von den Anmeldungen.
Covid-19
Covid-19 hat für uns alle das Jahr 2020 geprägt. Den einen war langweilig während des Lockdowns, für andere war es eine sehr tragische Zeit, da sie selbst einen geliebten Menschen verloren haben. Jeder hat seine eigenen Erfahrungen gemacht. Die einen fanden die vom Bundesrat verhängten Massnahmen nervig und unnötig, die anderen fanden sie lebenswichtig und waren froh darum.
In dieser Kommission habt ihr die Möglichkeit eure Gedanken beispielweise zur Maskenpflicht oder auch zu den getroffenen Wirtschaftsmassnahmen zu besprechen und zu diskutieren. Auch wäre ein mögliches Thema die Zukunft nach Corona. Findet ihr, dass die getroffenen Massnahmen ausreichen? Zu stark einschränkend waren und sind? Oder findet ihr, dass die getroffenen Massnahmen zu wenig/zu locker sind und ihr deswegen für eine Ausweitung der Massnahmen aussprecht? Was haltet ihr von der Situation aktuell, sollten die Massnahmen wieder verschärft werden?
Designerbabies und Gentechnik
Es ist in einer Schwangerschaft schon früh möglich, dem Embryo genau zu untersuchen. Neben der regulären Untersuchung des Geschlechtes durch Ultraschall kann man mit Methoden der Fruchtwasserpunktion auch noch herausfinden, ob eine Entwicklungsstörung oder Behinderung vorliegt. Genau weil diese Untersuchungen schon früh in der Schwangerschaft möglich sind, sind die Testergebnisse häufig noch vor der Abtreibungsfrist von zwölf Wochen bekannt. Falls eine schwere, irreparable Krankheit vorliegt, ist die Abtreibung sogar noch in der 13. Woche möglich. Diese Anwendung der Gentechnik sehen einige als problematisch an, weil dadurch aus ihrer Sicht das Leben von Behinderten nicht gleichwertig angesehen würde. Andere sehen dies als Entfaltungsmöglichkeit der persönlichen Freiheit.
Doch nicht nur in de Pränataldiagnostik wird Gentechnik hitzig debattieret: Dem chinesischen Forscher He Jiankui sei es gelungen, weltweit erstmals Babys so genetisch zu modifizieren, dass sie HIV resistent geboren wurden. Stimmen wurden laut, die dem Wissenschaftler Menschenversuche unterstellten. Andere sehen darin die Möglichkeit, gefährliche Krankheiten ein für alle Mal auszurotten. Denkt man dies weiter, so ist es ebenfalls möglich, Babys nach seinen eigenen Wünschen zu modifizieren, also sogenannte «Designerbabys» zu erschaffen. In der Schweiz und der Mehrheit der anderen Länder ist das bis jetzt noch verboten.
Auch ausserhalb der Humanbiologie gibt es zahlreiche Anwendungsgebiete der Gentechnik: Mithilfe von Gentechnik wird ein Bakterium so verändert, dass es Insulin für Diabeteskranke herstellt. Dies geschieht schon seit den Anfängen der Diabetesforschung. Durch ein gezielteres Eingreifen in die DNS mit der sogenannten CRISPR/Cas-Methode tun sich in vielerlei Hinsicht Türen für die Anwendung von Gentechnik auf: Gezielte Modifikation von Nutzpflanzen, um sie Dürre-/Hitze- oder Flutresistent zu machen. Pflanzen entwickeln, die ihr eigenes Insektenabwehrmittel produzieren, dass für Menschen ungefährlich ist. Besonders nahrhafte, vitaminhaltige und grosse Pflanzen entwickeln. Mit diesen Anwendungen der Gentechnik sehen einige die Möglichkeit, das Problem des Welthungers zu lösen und sich aus die Zukunft vorzubereiten. Andere warnen vor unbekannten Nebenwirkungen genetischer Eingriffe, die bisher allerdings nicht nachgewiesen werden konnten.
Ist die momentane Anwendung der Gentechnik in der Pränataldiagnostik ethisch vertretbar? Wieweit darf die Gentechnik in unser Leben eingreifen? Sollte es in der Schweiz erlaubt sein, gentechnisch veränderte Embryos einer Frau einzusetzen, so wie beispielsweise in den USA? Und was für Chancen und Risiken kommen mit der Gentechnik einher?
Sport und Gesundheit
Sport und Gesundheit sind eng miteinander verbunden, Wöchentlich 150 Minuten moderaten Sport empfiehlt das BAG, für Jugendliche sogar eine Stunde täglich. Durch genügend Bewegegung können Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, und sogar Demenz, vorgebeugt werden. Auch hilft Bewegung gegen Depressionen und unterstützt die Genesung schwerer Krankheiten.
Um so wichtiger ist es beispielsweise, dass genügend Sporthallen sowohl in der Stadt als auch im ganzen Kanton Zürich zur Verfügung stehen um sich nach dem langen Sitzen im Schul-/Studiumsalltag in diversen Disziplinen sportlich zu betätigen. Doch wie steht es um die Förderung (nicht nur um Leistungssportbereich) im Sport im Kanton Zürich, gibt es genug Angebote, genug Räumlichkeiten, genug …? Diese und viele weitere Gedanken zur Problematik Sport und Gesundheit könnt ihr in dieser Kommission thematisieren.
Bildung
Nach den sechs Jahren Primarschule verzweigt sich der Bildungsweg im Kanton Zürich in den gymnasialen Weg und den Weg der Berufslehre. Nach zwei oder drei Jahren Sekundarschule besteht die Möglichkeit, auf den gymnasialen Weg zu wechseln. Noch dazu kann lehrbegleitend oder nach der Lehre der Weg über die Berufsmatura eingeschlagen werden.
Während in der Sekundarschule wie auch in der Primarschule die Schulmaterialien vom Staat gezahlt werden, müssen am Gymnasium die Eltern die Schulunterlagen berappen. Die nicht ganz unerheblichen Kosten eines Kindes am Gymnasium (gemäss der Kantonsschule Zürcher Oberland 1000 bis 1500 CHF pro Jahr für Bücher, Schreibmaterial, Schulreisen und Ähnliches) lassen die Frage aufkommen, wie die Chancengleichheit für Kinder aus Familien aller sozialen Schichten verbessert werden könnte. Wie also könnte die Finanzierung des Zürcher Bildungssystems angepasst werden? Oder ist die aktuelle Situation der Bildungsfinanzierung die beste Lösung?
Ein weiteres Thema ist der Schüleraustasusch. Durch einen Schüleraustausch bzw. ein Auslandsjahr lernt man nicht nur eine neue Kultur kennen und verbessert die eigenen Fremdsprachenkenntnisse, sondern man sammelt auch viele neue Eindrücke und Erfahrungen, die man wohl nie vergessen wird und die einen prägen und weiterbringen. Doch ein Auslandsjahr kostet einiges, und so stellt sich auch hier die Frage, ob und wie der Schüleraustausch gefördert werden soll, um die Chancengleichheit zu verbessern.
Quelle: https://www.kzo.ch/index.php?id=405
Flüchtlingspolitik im Kanton Zürich
Grundsätzlich ist die Flüchtlings-/Asylpolitik Sache des Bundes. Dieser entscheidet, welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit ein Asylantrag angenommen wird. Der Kanton Zürich entscheidet dann für die ihm zugeteilten Flüchtlinge, ob der Asylantrag berechtigt ist, und erstellt die Aufenthaltsbewilligung.
Auch die humanitären Hilfslieferungen, wie sie zum Beispiel an Griechenland nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria geschickt wurden, sind auf Bundesebene organisiert. Auch wenn die Entscheidung, ob nun minderjährige unbegleitete Kinder und Jugendliche in der Schweiz aufgenommen werden, nicht vom Kanton Zürich getroffen werden kann, so kann doch darüber diskutiert werden, wie den bereits im Kanton Zürich lebenden Flüchtlingen geholfen werden kann und inwiefern sich der Kanton beim Bund in der Flüchtlings-/Asylpolitik einsetzen sollte.
Quelle: https://www.zh.ch/de/migration-integration/asyl.html
Während 2011 im Kanton Zürich 90‘000 t Papier und 42‘000 t Altglas gesammelt wurden, landen Kunststoffabfälle (Plastikmüll) mit Ausnahme von PET grösstenteils in den Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) des Kantons. Um neues Plastik für den täglichen Verbrauch herzustellen, wird in den meisten Fällen Erdöl benötigt (Ausnahme Biokunststoffe). Solange also Plastik verbrannt und nicht recycelt wird, hat der Plastikverbrauch einen ähnlichen Effekt auf die Umwelt wie die Verwendung von fossilen Brennstoffen wie Benzin, Diesel und Kohle.
Um die Umweltbelastung zu reduzieren, müsste eine Möglichkeit geschaffen werden, die unterschiedlichen Kunststoffe zu recyceln. Nur gibt es eine Vielzahl von Kunststoffen für ganz unterschiedliche Aufgaben wie zum Beispiel Verpackungsmaterial, Aufbewahrungsboxen, Kleidungsstücke, Taschen und Bauteile von Geräten (Laptops, Uhren, Rasenmäher, …). Für eine praktikable Verwertung müssen die Kunststoffe möglichst sortenrein sein, d.h. getrennt gesammelt werden. Noch dazu müsste für die Bürger bei jedem Plastikstück klar sein, aus welcher Kunststoffsorte es besteht, damit das Trennen des Plastikmülls überhaupt möglich wird.
Wie weit ist das Trennen von Kunststoffen fürs Recycling sinnvoll und wie könnte es im Kanton Zürich gefördert werden?
Seit der Einführung der S-Bahn Zürich im Jahr 1990 haben sich die Fahrgastzahlen verdreifacht. Ganz grundsätzlich sind die Fahrgastzahlen des ÖV im Kanton Zürich in den letzten Jahrzehnten gestiegen, weshalb das ÖV-Netz auch immer wieder ausgebaut wurde und weiterhin ausgebaut wird. Doch reichen die aktuellen Ausbauten, um den Bedarf in Zukunft zu decken? Durch den deutlich tieferen CO2-Ausstoss pro Person könnte der öffentliche Verkehr einen wichtigen Anteil an der Begrenzung des Klimawandels leisten.
Obwohl die Nutzung des ÖV in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen hat, werden immer noch in etwa doppelt so viele Personenkilometer mit dem Auto wie mit dem ÖV zurückgelegt. Sind weitere Ausbauten des Strassennetzes notwendig, um das Verkehrsaufkommen bewältigen zu können? Oder sollten in den städtischen Gebieten der Velo- und Fussverkehr auf Kosten des Strassenverkehrs aufgewertet werden, insbesondere um die Sicherheit des Velofahrens zu erhöhen?
Mit der Digitalisierung entstehen neue Möglichkeiten, um die unterschiedlichen Verkehrsmittel des öffentlichen und privaten Verkehrs zu vernetzen. So ist es möglich, die Vorteile der einzelnen Verkehrsmittel zu kombinieren. Während in den ländlicheren Gebieten das Angebot des ÖV lückenhaft ist und daher ein Auto von Vorteil ist, lassen sich Staus und Parkplatzsuche in den Städten mit dem ÖV umgehen. Und um die letzten Meter vom Bahnhof zum Ziel zurückzulegen, kann ein Mietvelo das geeignetste Verkehrsmittel sein. Wie könnte diese Vernetzung der Verkehrsmittel umgesetzt werden, zum Beispiel per App? Und wie könnte die Zusammenarbeit der verschiedenen Verkehrsmittel gefördert werden?
Samstag, 5. Dezember 2020
Besammlung:
8:45 Uhr, oder gemäss E-Mail
Diskussion und Ausarbeitung Forderungen in den thematischen Kommissionen mit Referat von Expert_in inkl. Pause:
9:00 Uhr, Online
Mittagessen und Möglichkeit andere Forderungen durchzulesen sowie Änderungsanträge zu stellen:
Ca. 12:00 Uhr, Online
Plenum mit Zwischenanlass zum Thema Armee und Dienstpflichtsystem,
Diskussion und Abstimmung über die Forderungen (inkl. Pause):
13:30 Uhr, Online
Ende:
Ca. 17:30 Uhr
Anmeldung zur Jugendparlamentssitzung
Die Anmeldung ist geschlossen. Du erhälst in Kürze weitere Informationen.
Die Anmeldung ist bis zum 22. November 2020 möglich.